„AG Hilfe für Mauersegler“ tagte in Sögeln

17 engagierte Freunde des Mauerseglers unter Leitung des bekannten Ornithologen Rolf Hammerschmidt fanden sich Anfang Januar im Dorftreff Sögeln auf Einladung der Natur AG Sögeln ein, um Fachgespräche zu führen und um geeignete Maßnahmen zum Erhalt des Vogels und zur Wiederansiedlung einzuleiten.

Von Carsten Fuchs wurden eigens entwickelte Nisthilfen für den Mauersegler vorgestellt, deren Beschaffung sehr kostengünstig erreicht werden kann. Eifrig wurde über den kostengünstigen Prototyp gefachsimpelt und schließlich die dann zu bauende und vielversprechende Nisthilfe verabschiedet.

Nach mühseliger Kleinarbeit konnten etliche Hauseigentümer erreicht werden, die einverstanden mit einer Anbringung der Nisthilfen  an ihren Häusern sind. In vielen Ortsteilen wie Bramsche-Mitte, Hesepe,   Malgarten, Engter, Rieste und Ueffeln ist die Anbringung geplant. In Sögeln wurden von der Natur AG Sögeln bereits 5 Nisthilfen vor 2 Jahren im dem Torhaus Gut Sögeln eingebaut. Aber trotz Einsatz von Klangattrappen leider bislang ohne Erfolg.

Insgesamt ist die Anbringung von 65 Einzelkästen und 20 Dreierbatterien vorgesehen.

Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 2.500 Euro. Spenden auf das Konto  der

Adolf-Reichwein-Gesellschaft e.V.

Verwendungszweck:  „Spende für Mauersegler“ mit der

IBAN DE 45 2656 3960 0021 5007 00

helfen der Realisierung dieser Maßnahme.

 

Nisthilfen für Mauersegler

Foto: Mitglieder der Natur AG und des Arbeitskreises Mauersegler packten am Tor des Gutes Sögeln kräftig an. Foto: ocn

ocn Sögeln. Am Wochenende konnten die letzten Arbeiten zum Einbau von Nisthilfen für Mauersegler im Torhaus des Gutes Sögeln beendet werden.

Die Natur AG Sögeln und der Arbeitskreis Mauersegler wurden somit rechtzeitig vor der Rückkunft der Mauersegler aus Afrika mit den Vorbereitungen fertig. Erfahrungsgemäß treffen diese in der letzten Woche des April bis Anfang Mai hier in unserer Region ein.

„Das war ein hartes Stück Arbeit unter sehr schwierigen Bedingungen“, berichteten Simon Graf und Axel Pradella. Zunächst mussten die massiven, fest vernagelten Eichendeckenbohlen unter Einsatz von Kuhfuß, Hammer und Zange in der Innenkuppel des Torhauses aufgenommen werden, um an die Außenschlitze in zehn Meter Höhe zu gelangen. Hier sollten die Nistkästen hin. Dazu mussten teilweise sogar handgeschmiedete Nägel – wahrscheinlich noch aus dem sechzehnten Jahrhundert – entfernt werden. Als weitere Schwierigkeit stellte sich heraus, dass unter der Kuppel ein halber Kubikmeter Nistmaterial und Kot von Dohlen entfernt und zur Entsorgung vom Turm gebracht – also getragen – werden mussten. Da der trockene Kot gesundheitsgefährdend ist, wurde mit Feinstaubmasken und Schutzbekleidung gearbeitet.

Fünf Nisthilfen wurden von Simon Graf und seinem Vater Michael Graf gebaut und den vorgesehenen Einfluglöchern angepasst. Den Abschluss der Arbeiten erledigte dann Friedel Mensing, der in zehn Meter Höhe von außen über eine Leiter die Anflugschneise von den dort vorhandenen Gittern am Turm freilegte. „Das Mauerseglerhotel ist eröffnet, und es sind noch Zimmer frei, die Gäste können kommen“, meint Friedel Mensing.

27 NISTPAARE BEOBACHTET

Die Anregung zu dieser Aktion kam von Manfred Prima, der schon seit vielen Jahren in Gehrde – oben im Kirchturm – die Mauersegler betreut und um siebenundzwanzig Nistpaare jedes Jahr beobachtet. Dass mit der Natur AG Nachahmer gefunden wurden, ist nicht nur für Sögeln, sondern auch für ihn ein großer Erfolg. „Die Zusammenarbeit mit den Sögelnern hat einwandfrei funktioniert, mit denen kann man arbeiten, bei denen hat alles Hand und Fuß.“

Giesela von Bock und Polach und ihr Mann freuten sich riesig über den Abschluss der Arbeiten und warten schon auf den Zuzug von Mauerseglern ins Torhaus. Gerne hat sie den Turm für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. Der Ortsbürgermeister von Sögeln, Gundolf Böselager, bescheinigt der Natur AG, dass sie so etwas wie das Aushängeschild für Natur- und Umweltschutz im Ort geworden ist und Sögeln stolz auf dieses Engagement blickt. „Der Ortsrat Sögeln wird diese im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten fördern.“