Foto: Im Einsatz für die bedrohte Eulenart: Friedel Mensing, Johann Hinrichs, Alexander Beermann, Gerrit Marks, Julia Köhne, Michael Graf, Friedhelm Scheel und Gundolf Böselager.Foto: Henning Stricker
Sögeln. Getreu nach dem Motto, dass nur der frühe Vogel den Wurm fängt, haben sich am Sonntag um 9 Uhr einige Sögelner Bürger und Ortsratsmitglieder vor dem Dorftreff eingefunden. Ihr Ziel war es, unter fachkundiger Leitung Flächen zu finden, die für eine Wiederansiedelung des Steinkauzes infrage kommen.
Ortsbürgermeister Gundolf Böselager möchte die Veranstaltung, zu der der Ortsrat eingeladen hatte, als Initialzündung für eine Interessengemeinschaft Steinkauz und Natur sehen. Der Exkursion vorausgegangen war eine Informationsveranstaltung im Juli.
Unter dem Titel „Kleiner Kauz in großer Not“ hatte seinerzeit Friedhelm Scheel aufgezeigt, welche Voraussetzungen vorhanden sein müssen, um die Vögel in Sögeln heimisch werden zu lassen. Nach dem Vortrag des Koordinators der Natur-AG eines Gymnasiums in Mettingen hatten bereits zehn Bürger ihr Interesse an einem solchem Projekt bekundet und erste Hinweise auf Orte gegeben, die sich für die Aufstellung von Nisthilfen eignen. Mittlerweile haben noch andere Sögelner ihr Interesse signalisiert, bei dem Projekt mitzuarbeiten.
In Begleitung von Scheel machten sich am Sonntagmorgen rund 15 Sögelner auf die Suche nach geeigneten Standorten. Fündig wurde die Gruppe auf Weideflächen in der Nähe der Hase, die von den Familien Köhne und Preston genutzt werden, denn Steinkauze bevorzugen Wiesen, deren Bewuchs aufgrund starker Beweidung immer recht kurz gehalten wird.
Da Böselager bereits im Vorfeld Kontakt mit den Nutzern der Flächen aufgenommen hatte, stand der Aufstellung der ersten beiden Nisthilfen nichts mehr im Wege. Während Scheel die Röhren fachmännisch an Bäumen in den Wiesen montierte, gab er den Teilnehmern auch Tipps für die richtige Vorgehensweise bei der Befestigung der Nisthilfen.
Da sich bereits abzeichnet, dass es in Sögeln in Sachen Steinkauz zukünftig eine Interessengemeinschaft geben wird, erkundeten die Teilnehmer weitere Flächen in Sögeln. Sie haben außerdem bereits sehr konkrete Vorstellungen für die Beschaffung von Material, den Zusammenbau und die Aufstellung der Nisthilfen.
„Wie sich dieses Projekt zukünftig weiterentwickelt, liegt ab heute in den Händen der entstandenen Interessengemeinschaft. Der Ortsrat konnte dieses Projekt erst einmal nur anschieben“, dankte Böselager den engagierten Teilnehmern.
Muster zum Nachbauen
Die bekamen von Scheel eine dritte Niströhre als Muster für den Nachbau. Böselager schlug vor, mit der „Brücke“ in Hesepe in Kontakt zu treten und zu klären, ob die Einrichtung die Interessengemeinschaft vielleicht beim Bauen der Niströhren unterstützen kann.
Für Ortsbürgermeister Böselager sind Aktionen wie die für die Steinkauze jedenfalls „Dinge, die den dörflichen Zusammenhalt und die Verfolgung von gemeinsamen Interessen fördern“. Nachahmenswert sind sie auf jeden Fall.
Artikel aus den Bramscher Nachrichten