Bäume des Jahres

Vor 27 Jahren wurde in der Bundesrepublik erstmals der Baum des Jahres ausgerufen. Folgende Arten sind seitdem gekürt worden:

  • 1989: Stiel-Eiche
  • 1990: Rotbuche
  • 1991: Sommerlinde
  • 1992: Bergulme
  • 1993: Sperling
  • 1994: Europäische Eibe
  • 1995: Spitzahorn
  • 1996: Hainbuche
  • 1997: Eberesche
  • 1998: Wildbirne
  • 1999: Silberweide
  • 2000: Sandbirke
  • 2001: Esche
  • 2002: Gemeiner Wacholder
  • 2003: Schwarzerle
  • 2004: Weißtanne
  • 2005: Gewöhnliche Rosskastanie
  • 2006: Schwarzpappel
  • 2007: Waldkiefer
  • 2008: Echte Walnuss
  • 2009: Bergahorn
  • 2010: Vogelkirsche
  • 2011: Elsbeere
  • 2012: Europäische Lärche
  • 2013: Holzapfel
  • 2014: Traubeneiche
  • 2015: Feldahorn
  • 2016: Winterlinde
  • 2017: Gemeine Fichte

Natur AG baut Benjeshecke

140 Meter Benjeshecke haben sie sich vorgenommen: Die Mitglieder der Natur-AG Sögeln haben auch mit kalten Temperaturen kein Problem. Foto: Holger Schulze

Sögeln. Wer sich bei Minusgraden im offenen Feld in den eisigen Wind stellt, der muss einen guten Grund dafür haben. Am Samstagvormittag taten genau dies ein gutes Dutzend Helferinnen und Helfern, um am ehemaligen Beetsweg eine 140 Meter lange Benjeshecke anzulegen.

Es war das zweite Projekt der Natur-AG Sögeln, das die Gruppe um Friedel Mensing nun trotz der widrigen Witterung umsetzte. Gegründet hatte sich die Arbeitsgruppe im Zusammenhang mit einem Nistkästenbau für Steinkäuze in Sögeln, der seinerzeit von Friedhelm Scheel mit der AG Natur des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums aus Mettingen initiiert worden war.

„Ich bin mehr als begeistert, was eine so engagierte Gruppe herrichten kann“, lobte Gundolf Böselager in seiner Funktion als Ortsbürgermeister den Einsatz der Ehrenamtlichen. „Toll, dass sich so viele für Natur und Umwelt begeistern und engagieren.“

Um ein solches Projekt Realität werden zu lassen, bedarf es jedoch nicht nur Menschen, die konkret Hand an Totholz und Gestein legen.

Bereits im Vorfeld des Heckenbaus waren Jürgen Herpin und Heiner Schulze vom Fachdienst Umwelt des Landkreises Osnabrück in das Vorhaben mit einbezogen worden. Denn schließlich geht auch in Sachen Umweltschutz kaum etwas ohne Geld, und der Landkreis machte die Benjeshecke durch eine maßgebliche finanzielle Förderung erst möglich. Auch von Johannes Fünfzig und Ulrike Kruse, Mitarbeiter im „Fachbereich 4 – Planung und Umwelt“ der Stadt Bramsche erfuhr das Projekt weitere Unterstützung. Die tatsächliche Umsetzung jedoch erfolgte dann mittels Maschineneinsatz und viel Handarbeit am Samstag zwischen 10 und 14 Uhr. Da galt es, den Weg zu fräsen. Extra aus Döllinghausen herbeigeschaffte Steine wurden aufgeschichtet, um für Eidechsen, Kröten und Hornissen eine Ansiedlungsmöglichkeit zu schaffen. Zwischen den Steinhaufen pflanzten die Mitglieder der Natur-AG um die 160 Ebereschen, Feldahorn, Haselnuss, Weißdorn, Pfaffenhut und Kornelkirschen an. Und schließlich mussten zahlreiche Kubikmeter Kopfweiden im benachbarten Biotop geschnitten, herbeitransportiert und einzeln aufgeschichtet werden, um zusammen mit weiterem Schnittgut die Lücken zwischen den Steinhaufen und den angepflanzten Hölzern zu füllen.

Sinn dieses Einsatzes war es, durch die Hecke neuen Lebensraum und Unterschlupf für die ansässige Tier- und Pflanzenwelt entstehen zu lassen. Ferner verhindert die Benjeshecke in der West-Ost-Richtung die Erosion durch den Wind. Zudem dient sie als „Deckung für das Wild beim Durchqueren der großen Freifläche“, erläuterte Friedel Mensing den Sinn der neu angelegten Hecke.

Insgesamt habe „die Gruppe ein deutliches Zeichen für die Besinnung auf das Wertvolle, nämlich die Natur, die uns umgibt, gesetzt und vielleicht auch zur Nachahmung anderswo in Bramsche animiert“, kommentierte Gundolf Böselager den Bau der Hecke abschließend. Und die warme, deftige Erbsensuppe, die der Ortsbürgermeister im Anschluss aus seinen Verfügungsmitteln spendierte, die hatten sich nun wirklich alle Beteiligten redlich verdient.

Artikel aus der NOZ

Nistkästen aufgehängt – Steinkauz soll sich in Sögeln niederlassen

Foto: Im Einsatz für die bedrohte Eulenart: Friedel Mensing, Johann Hinrichs, Alexander Beermann, Gerrit Marks, Julia Köhne, Michael Graf, Friedhelm Scheel und Gundolf Böselager.Foto: Henning Stricker

Sögeln. Getreu nach dem Motto, dass nur der frühe Vogel den Wurm fängt, haben sich am Sonntag um 9 Uhr einige Sögelner Bürger und Ortsratsmitglieder vor dem Dorftreff eingefunden. Ihr Ziel war es, unter fachkundiger Leitung Flächen zu finden, die für eine Wiederansiedelung des Steinkauzes infrage kommen.

Ortsbürgermeister Gundolf Böselager möchte die Veranstaltung, zu der der Ortsrat eingeladen hatte, als Initialzündung für eine Interessengemeinschaft Steinkauz und Natur sehen. Der Exkursion vorausgegangen war eine Informationsveranstaltung im Juli.

Unter dem Titel „Kleiner Kauz in großer Not“ hatte seinerzeit Friedhelm Scheel aufgezeigt, welche Voraussetzungen vorhanden sein müssen, um die Vögel in Sögeln heimisch werden zu lassen. Nach dem Vortrag des Koordinators der Natur-AG eines Gymnasiums in Mettingen hatten bereits zehn Bürger ihr Interesse an einem solchem Projekt bekundet und erste Hinweise auf Orte gegeben, die sich für die Aufstellung von Nisthilfen eignen. Mittlerweile haben noch andere Sögelner ihr Interesse signalisiert, bei dem Projekt mitzuarbeiten.

In Begleitung von Scheel machten sich am Sonntagmorgen rund 15 Sögelner auf die Suche nach geeigneten Standorten. Fündig wurde die Gruppe auf Weideflächen in der Nähe der Hase, die von den Familien Köhne und Preston genutzt werden, denn Steinkauze bevorzugen Wiesen, deren Bewuchs aufgrund starker Beweidung immer recht kurz gehalten wird.

Da Böselager bereits im Vorfeld Kontakt mit den Nutzern der Flächen aufgenommen hatte, stand der Aufstellung der ersten beiden Nisthilfen nichts mehr im Wege. Während Scheel die Röhren fachmännisch an Bäumen in den Wiesen montierte, gab er den Teilnehmern auch Tipps für die richtige Vorgehensweise bei der Befestigung der Nisthilfen.

Da sich bereits abzeichnet, dass es in Sögeln in Sachen Steinkauz zukünftig eine Interessengemeinschaft geben wird, erkundeten die Teilnehmer weitere Flächen in Sögeln. Sie haben außerdem bereits sehr konkrete Vorstellungen für die Beschaffung von Material, den Zusammenbau und die Aufstellung der Nisthilfen.

„Wie sich dieses Projekt zukünftig weiterentwickelt, liegt ab heute in den Händen der entstandenen Interessengemeinschaft. Der Ortsrat konnte dieses Projekt erst einmal nur anschieben“, dankte Böselager den engagierten Teilnehmern.

Muster zum Nachbauen

Die bekamen von Scheel eine dritte Niströhre als Muster für den Nachbau. Böselager schlug vor, mit der „Brücke“ in Hesepe in Kontakt zu treten und zu klären, ob die Einrichtung die Interessengemeinschaft vielleicht beim Bauen der Niströhren unterstützen kann.

Für Ortsbürgermeister Böselager sind Aktionen wie die für die Steinkauze jedenfalls „Dinge, die den dörflichen Zusammenhalt und die Verfolgung von gemeinsamen Interessen fördern“. Nachahmenswert sind sie auf jeden Fall.

Artikel aus den Bramscher Nachrichten